ZEROES: Baumaterialien aus Reststoffen als Kohlenstoffsenke

Klimapositive Baustoffe mithilfe von Reststoffen

Klimapositive Baustoffe als Kohlenstoffsenke

Klimapositive Baumaterialien können als CO2-Senke fungieren und den Weg zu einer klimaneutralen Bauwirtschaft ebnen.

Projektziel: CO2 in Baustoffen binden

Bezahlbarer Wohnraum ist ein gesellschaftlich notwendiger Bedarf. Gleichzeitig verursacht die Bauindustrie – insbesondere die Herstellung mineralischer Baumaterialien – hohe Treibhausgasemissionen und ist ressourcenintensiv. Das Projekt ZEROES zielt darauf ab, biogenen Kohlenstoff aus organischen Reststoffen als Kohlenstoffsenke für die Herstellung von Beton und Mauersteinen zu nutzen. Ergänzend bietet die Einbindung von CO2 in Mauersteine das Potenzial, den Weg für eine klimaneutrale Bauwirtschaft zu ebnen. Die Verwendung von Bruchmaterialien zur Herstellung von Baustoffen leistet zusätzlich einen Beitrag zur Verbesserung der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.

Nutzen: Kohlenstoff speichern und recycelten Bauschutt nutzen

Hohe Umweltstandards und steigende Kosten für CO2-Emissionen bringen die europäische Bauindustrie im internationalen Vergleich in einen enormen Konkurrenzdruck. Für eine zukünftige wirtschaftliche Produktion sind klimaneutrale Lösungen gefragt. Bisher etablierte verfahren zur CO2-Abscheidung sind jedoch aufgrund enormer Energiekosten und fehlender Infrastruktur für den CO2-Transport kurz- und mittelfristig nicht realisierbar.

Das Projekt ZEROES verfolgt den industriebezogenen Ansatz, um CO2-Emissionen bei der Herstellung von Baustoffen zu reduzieren. Im Fokus ist der Einsatz von Karbonisaten und Baubruch zur Herstellung von Beton und Kalksandsteinen. Karbonisate sind kohlenstoffreiche Materialien, die durch die thermochemische Umsetzung von Biomasse erzeugt werden. Durch die Einbindung der Karbonisate in Baustoffe wird verhindert, dass der Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre freigesetzt wird und als C-Senke betrachtet werden kann. Zusätzlich wird durch eine CO2-Härtung der CO2-Fußabdruck gesenkt. Ausgangspunkt ist die Verfügbarkeit von regional verfügbarer Biomasse und Bauschutt, in der näheren Umgebung der beteiligten Industriepartner in NRW.

Direkte Einbindung von CO2   

ZEROES fokussiert sich hierbei auf Karbonisateigenschaften, die einen möglichst hohen Einsatz von Karbonisaten im Baustoff ermöglichen, um größtmögliche Mengen an Kohlenstoff zu speichern. Zusätzlich werden in ZEROES aber auch die energetischen Aspekte berücksichtigt, wie beispielsweise eine geschickte Integration und somit auch eine thermische und energetische Nutzung, die die Umwandlung von Biomasse in Energieträger und Karbonisate in Prozessen im Baustoffwerk ermöglicht.

In einem zweiten Forschungsansatz untersuchen die Forschenden neben dem Einsatz der Karbonisate auch die direkte Einbindung von CO2 in Kalksandsteinen bereits während der Herstellung, um die CO2-Emissionen zu kompensieren, die bei der unvermeidbaren Calcinierung in der Kalksandsteinindustrie entstehen.

Ergebnis: Klimaneutrale Bauwirtschaft

Die Entwicklung von klimaneutralen Baustoffen als CO2-Senke ermöglicht es, klimaresiliente Geschäftsmodelle im Bereich der Baumaterialherstellung am Standort NRW entwickeln zu können und NRW damit zu einem innovativen und umweltfreundlichen Industriestandort Europas zu machen.

Ergebnisse aus Vorarbeiten zeigen bereits, dass das durch die Härtung von schlackebasierten Mauersteinen mit CO2 auf die Verwendung hydraulische Bindemittel verzichtet werdn kann werden kann. Weiterhin ist eine Aufrüstung der Autoklaven für eine CO2 induzierte Härtung in Kalksandsteinwerken möglich

Projektpartner von ZEROES

  • Betonwerke Büscher GmbH & Co. KG
  • Rohstoffbauwerke

Förderung

Laufzeit: Mai 2024 bis Mai 2027

Förderhinweis: Das Projekt ZEROESwird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 gefördert.

Förderkennzeichen: EFRE-20800202

Website: https://www.efre.nrw.de/