Katalysatoren spielen bei der direkten Widerstandsbeheizung chemischer Reaktoren eine entscheidende Rolle: Sie ermöglichen, dass Reaktionen bei niedrigeren Temperaturen und mit höherer Geschwindigkeit ablaufen. In der Folge werden der Energieverbrauch reduziert und die Prozesseffizienz erhöht. Und an dieser Stelle kommt Fraunhofer UMSICHT ins Spiel: Wir entwickeln neue katalytisch wirksame Materialien für unterschiedliche Prozesse oder schauen uns bereits vorhandenes Material an und untersuchen, wie es unter prozessrelevanten Bedingungen reagiert. Mit Blick auf den Einsatz in direkt widerstandsbeheizten Reaktoren erfolgt hierzu eine Funktionalisierung der Katalysatoren, d.h. die Gewährleistung einer ausreichenden elektrischen Leitfähigkeit. Dies kann z.B. über die Beschichtung eines elektrisch leitfähigen Trägerkörpers oder die Extrusion elektrisch leitfähiger Vollkörperkatalysatoren erfolgen.
Die Erprobung findet in speziell entwickelten Reaktoren statt. Im Mittelpunkt stehen Fragestellungen wie die Anordnung der Elektroden und ihre Kontaktierung mit dem leitfähigen Material. Dazu muss das Reaktordesign eng mit der Materialentwicklung abgestimmt werden. Durch eine Unterteilung in verschiedene Temperaturzonen wird eine gezielte Reaktionssteuerung ermöglicht. So geheizte Prozesse sind flexibler und dynamisch zu betreiben sowie einfacher im Aufbau.
Durch eine parallel durchgeführte Simulation können wir im Zuge eines Reverse Modellings eine Reaktorauslegung durchführen und unterschiedliche Betriebsweisen vergleichen. Hierdurch sind Aussagen zu Stoff- und Energiebilanzen sowie ökonomischen Kennzahlen (CAPEX und OPEX) möglich.