Kunststoffe in der Umwelt - Mikro- und Makroplastik

Von der systemischen Betrachtung über die zirkuläre Kunststoffwirtschaft zu technischen Lösungsansätzen

Global werden pro Jahr rund 400 Mio. Tonnen Kunststoffe produziert. Aufgrund seiner Form- und Eigenschaftsvielfalt, seiner unzähligen Einsatzmöglichkeiten und seiner Persistenz ist der Kunststoff das prägende Material des 21. Jahrhunderts. Kunststoffe übernehmen in unserem Alltag wichtige Funktionen. In der Umwelt aber sind Kunststoffe, gerade wegen ihrer Menge und Beständigkeit, ein großes und dauerhaftes Problem - für unsere Ökosysteme und für unsere Gesundheit.

Auch wenn das Ausmaß der Konsequenzen noch nicht vollständig bekannt ist, ist es Zeit, zu handeln. Kunststoffe gelangen Tag für Tag als Abfälle oder als Mikroplastik in die Umwelt. Kunststoffe emittieren aus unterschiedlichen Quellen in Gewässer, in Böden und in die Atmosphäre und reichern sich dort an. Die Ursachen hierfür können Produktionsverluste, Verschleiß und Verwitterung, Wetterereignisse, »Littering« (unachtsame Entsorgung in der Umwelt) oder Unwissenheit sein.

Es ist davon auszugehen, dass die in die Umwelt emittierenden und akkumulierenden Mengen an Makro- und Mikrokunststoffen aufgrund von Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zukünftig noch steigen werden. Auch, weil die Verschmutzung der Umwelt mit Kunststoffen mittlerweile als gesamtgesellschaftliches Problem gilt, müssen wir ins Handeln kommen. Bestehende Wissenslücken müssen geschlossen, Kunststoffemissionen und Kunststoffabfälle reduziert und zirkuläre und biobasierte Lösungsansätze weiterverfolgt werden.

Mikroplastik in Luft, Böden und Gewässern

Ob die achtlos weggeworfene Plastiktüte im Wald oder der Reifenabrieb auf der Straße, Fraunhofer UMSICHT beschäftigt sich seit 2014 mit den umweltrelevanten Auswirkungen von Mikroplastik und Kunststoffen in seiner ganzen Bandbreite.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen bei Fraunhofer UMSICHT betrachten wir das Themenfeld »Kunststoffe in der Umwelt« aus verschiedenen Perspektiven: So können wir einerseits Nachhaltigkeitsbewertungen und systemische Betrachtungen durchführen als auch technische Lösungen durch optimierte Verfahrens- und Filtertechniken oder maßgeschneiderte Biokunststoffe anbieten.  

Vor allem der Aspekt der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) in Zusammenhang mit Kunststoffen ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Von linearen zu zirkulären Prozessen zu gelangen, ist für die Einsparung von Energie und Ressourcen eine elementare Aufgabe.  

Unsere technische Ausstattung erlaubt uns eine Vielzahl an Laborversuchen und Analysen: von der Produktentwicklung bis zum Verhalten des Produkts oder seiner Bestandteile in der Umwelt. Dies erlaubt uns auf einer wissenschaftlich-neutralen Basis, Sie fachlich und strategisch zu Kunststoffprodukten und deren Verhalten in der Umwelt zu beraten, aber auch technische Lösungen für Sie und mit Ihnen auf den Weg zu bringen.

Ihr Weg zur Zusammenarbeit mit uns

Wenn Sie an bilateraler Auftragsforschung, öffentlich geförderten Verbundprojekten und Konsortialstudien, strategischer Beratung, Produktentwicklung oder Prozessoptimierung interessiert sind, kontaktieren Sie uns gerne.

Referenzprojekte Kunststoffe in der Umwelt - Mikro- und Makroplastik

 

Mikroplastik in Böden

 

fibrEx

Filter für textile
Mikrofasern

Die Entwicklung eines Filtermoduls für Waschmaschinen soll die Mikroplastikemissionen aus Textilien beim Waschen reduzieren, um die Umwelt zu schonen. Bei der Entwicklung werden besonders bio-basierte Materialien und biologische Vorbilder berücksichtigt.