Im Dialog zwischen Designer*innen und Wissenschaftler*innen, die die Entwicklung von Biotechnologie vorantreiben, wurden fünf Themenfelder der Bioökonomie identifiziert, die sich hinsichtlich des verhandelten Gegenstands, ihres Lebensweltbezugs und ihrer Zukunftsperspektive unterscheiden: Insekten, Kulturpflanzen, Landwirtschaft, Boden und Luft.
Im Ergebnis sind fünf Erfahrungsräume entstanden, didaktische Methoden zur Wissensvermittlung ambivalenter Themen, teilnehmergerechte Prototyping-Methoden mit verschiedenen Materialien sowie narrative Objekte der Teilnehmenden zur Darstellung persönlicher Zukunftsbilder. Ausgewählte Produkte und Prototypen aus den Erfahrungsräumen wurden in verschiedene Panel-Diskussionen mit Bürger*innen und Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft eingesetzt, um ihre Diskurspotenziale praktisch zu erproben.
Hilfen für konkrete Handlungsempfehlungen
Die Wirkung der Workshops auf die Bürger*innen wurde mit sozialwissenschaftlichen und psychologischen Methoden erfasst und im Anschluss mit Hilfe der Grounded Theory ausgewertet. Das Projekt leistet somit einen Beitrag zur Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen aus Sicht der Workshopteilnehmenden, die zukünftig als Grundlage für politische und wirtschaftliche Entscheidungen im Bereich Bioökonomie dienen kann. Die Methoden finden Einsatz im Kontext der Wissenschaftskommunikation und der Entwicklung von Partizipationsformaten. Darüber hinaus wird ein visuelles Tool entstehen, das Laien und Laiinnen einen praktischen Zugang zur Selbstreflexion und Selbstverortung zwischen Akzeptanz, Ablehnung und Gestaltungswünschen an zukünftige Technologien ermöglicht.
Dadurch richtet sich das Projekt an Forschungsgruppen, politische Akteure und Akteurinnen und Unternehmen gleichermaßen, die in der Bioökonomie oder Biotechnologie aktiv sind: Durch die FUV-Partizipationsformate und Werkzeuge kann die Gesellschaft Teil des eigenen Forschungsprozesses werden, um zu gesellschaftlich gewünschten Entwicklungen zu gelangen. Die Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und der eigenen Produktvision wird offengelegt und offen zur Diskussion gestellt. Dadurch können z. B. Unternehmen bei der Umsetzung und Implementierung von neuen Geschäftsmodellen und Ideen unterstützt werden. Für Wirtschaft und Wissenschaft entstehen neue Perspektiven und Impulse für zukünftige Forschungsvorhaben.