CO2Cycle: Ressourcenschonende CO2-Nutzung zur Herstellung von Calciumcarbonat

Bindung von CO2 durch Herstellung von Carbonaten in einem zirkulären Prozess

Ca-Extraktionstechnologie

Aus Prozessabgasen und Bauabfällen soll gefälltes Calciumcarbonat hergestellt werden.

Projektziele: Ca-Extraktionstechnologie für Bauschutt entwickeln

Der Bausektor hat einen signifikanten Einfluss auf den Ressourcenverbrauch der Gesellschaft und ist ein großer Verursacher von Treibhausgasemissionen. Ein Hauptgrund liegt in der energetisch aufwendigen Umwandlung der Rohstoffe in hochwertige Baustoffe wie Zement. Bei diesen Prozessen sind Kohlendioxid-Emissionen unvermeidbar. Zudem fallen bei Sanierungen und Abriss große Mengen an Bauschutt an. Daher sind zwingend neue Verfahren notwendig, um CO2-Bilanz und Ressourceneffizienz im Bausektor zu verbessern. Das Projekt »CO2Cycle« verfolgt das Ziel, Calcium aus mineralischen Abfällen zu verwenden, um CO2 aus CO2-haltigen Prozessgasen in leicht zu transportierendes und vielseitig einsetzbares Calciumcarbonat (CaCO3 oder Recycled-Precipitated Calcium Carbonate - R-PCC) umzuwandeln. Der CO2Cycle-Ansatz vereint dabei die Themen CO2-Abscheidung, stoffliche CO2-Nutzung und Upcycling von Bauschutt.

Extraktionstechnologie für Schlacken auf Bauschutt übertragen

Hauptziel des Projekts ist es, ein Verfahren zur Wiederverwertung von CO2 zur Produktion von R-PCC zu entwickeln und zu validieren. Dabei kommt CO2 aus Prozessabgasen zum Einsatz – wie es in Zementwerken, Holzkraftwerken, Verbrennungsanlagen für feste Siedlungsabfälle oder bei der Biogasproduktion anfällt. Für die Abscheidung von CO2 aus Gasströmen wird die am weitesten verbreitete Technologie der Gaswäsche eingesetzt. Das hergestellte Produkt
R-PCC ist ein wertvoller Rohstoff, der vor allem in der Papier-, Kunststoff- und Farbenindustrie verwendet wird.  

Im Projekt soll die bereits patentierte Ca-Extraktionstechnologie von Schlacken (siehe NuKos) auf Bauschutt übertragen, die Recyclingmethoden für die Prozesslösungen wie Essigsäure und Amin weiterentwickelt sowie die Energieeffizienz des gesamten Prozesses analysiert werden. Betonabfälle sind eine wertvolle Calciumquelle und ihre Nutzung als Rohstoff tragen zur Ressourcenschonung bei. Der optimierte Recyclingprozess für die Reagenzien Essigsäure und Amin ist ebenfalls von zentraler Bedeutung, da durch eine effiziente Wiederverwertung Stoffkreisläufe geschlossen werden können und dies wiederum die Effizienz des Verfahrens maximiert.

Nutzen: Kreislauforientierte und kostenreduzierte Ressourcennutzung in der Bauwirtschaft

Die Anwendung der »CO2Cycle«-Technologie bietet erhebliche ökologische und ökonomische Vorteile. Zum einen wird durch die Nutzung von CO2 aus Abgasen zur Produktion von R-PCC eine langfristige CO2-Speicherung erreicht, da der Kohlenstoff im R-PCC über Jahrzehnte gebunden bleibt. Dies verringert CO2-Emissionen und unterstützt die Ziele des European Green Deals. Zum anderen wird durch die Wiederverwertung von Bauabfällen als Calciumquelle der Materialverbrauch reduziert. Die hohe Effizienz des Verfahrens ermöglicht, dass neben R-PCC auch andere Nebenprodukte wie Sand und Kies recycelt werden.

Gleichzeitig lassen sich durch die Nutzung von R-PCC die Kosten für die Beschaffung und Verarbeitung von Primärrohstoffen reduzieren. Zudem senkt das Verfahren die Entsorgungskosten für Bauabfälle, die sonst auf Deponien landen würden. Der Einsatz von recyceltem PCC kann auch zu Kosteneinsparungen in der Papier-, Kunststoff- und Farbenindustrie führen, wo der Bedarf an hochwertigen Füllstoffen besteht. Das Verfahren unterstützt die Unternehmen dabei, ihre CO2-Bilanz zu verbessern.

Förderung

 

Laufzeit: März 2024 bis Juni 2026

Förderkennzeichen: EFRE20800047

Website: www.efre.nrw.de