LeNa-Move - Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung

Gesellschaftliche Verantwortung im Wissenschaftsbetrieb – individuelle Hilfsmittel und psychologische Begleitforschung

Eine Frage des Materials?

Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit wird bei der Erstellung des Printbegleiters z. B. auch die Wahl des Druckmediums bedacht.

LeNa Printbegleiter

Der LeNa Printbegleiter soll die Anwendung der Kriterien für »Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung« zukünftig erleichtern.

Projektziel: Anwendung des Reflexionsrahmens

Auch Wissenschaft und Forschung müssen sich damit auseinandersetzen, wie sie ihre Forschungsprozesse nachhaltig gestalten können. Im Projekt LeNa (Leitfaden Nachhaltigkeit; 2013 bis 2016) haben die Forschenden hierfür unter dem Leitbild »Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung« acht Kriterien in Form eines Reflexionsrahmens und weitere Handlungsleitlinien veröffentlicht. Nun untersucht das Folgeprojekt LeNa-Move, wie es diese Kriterien (z. B. Transdisziplinarität und Transparenz) konkret anwenden kann. Die Forschenden betrachten dazu förderliche und hemmende Faktoren für die Umsetzung des Reflexionsrahmens. Außerdem entwickeln und testen sie individuelle Hilfsmittel für eine Anwendung im Forschungsalltag.

Projektnutzen: Leichter gesellschaftliche Verantwortung übernehmen

Um die Verbreitung des LeNa-Reflexionsrahmens in der Wissenschaftscommunity und die Anwendung der Reflexionskriterien im Forschungsalltag zu fördern, entwickelt das Projekt individuelle Hilfsmittel. Darunter sind zum Beispiel ein Print-Begleiter, ein Web-Begleiter und ein Workshop-Konzept. Diese Hilfsmittel ermöglichen interessierten Wissenschaftler*innen eine leichtere Umsetzung der Reflexionskriterien. Das ist unabhängig vom Forschungsthema, da die LeNa Kriterien sich mit dem »wie« der Forschung (Organisation und Rahmenbedingungen) und nicht mit dem »was« (Forschungsinhalte) beschäftigen.

Projektergebnisse: Individuelle Hilfen für breite Anwendbarkeit

Anwendungshilfen und Werkzeuge

Der LeNa Printbegleiter soll als Booklet im Hosentaschenformat Forschende zukünftig dabei unterstützen, die Kriterien für »Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung« auf das eigene Forschungsprojekt anzuwenden. Konkrete Anwendungsbeispiele und anschauliche Darstellungen der Inhalte erleichtern den Einstieg. Der digitale LeNa Webbegleiter soll den Printbegleiter als interaktive online-Variante ergänzen. Hier machen zukünftig Gamification, speicherbarer Fortschritt und visuelle Hilfen die Umsetzung noch einfacher. Mit Veranstaltungsformaten wie den »Sustainability-Thinking-Workshops« ermöglicht das Projekt den Wissenschaftler*innen, gesellschaftlich verantwortliche Forschung in einer Seminargruppe zu diskutieren und die Ausrichtung der eigenen Projekte an diesem Leitbild mit Expert*innen zu besprechen. Dieses Format ist besonders bei schwierigen Anwendungsfällen (z. B. in der Grundlagenforschung) hilfreich.

Maßgeschneiderte Forschung

Darüber hinaus findet in LeNa-Move ein psychologisches Forschungsprojekt statt. Dieses beruft sich größtenteils auf Vorarbeiten zum »Comprehensive Action Determination Model (CADM)«. Das CADM ist ein Verhaltensmodell, das Normen, Gewohnheiten, Intentionen und äußere Rahmenbedingungen (bzw. wahrgenommene Handlungskontrolle) als Determinanten einer nachhaltigen Handlung konzeptualisiert und quantifiziert. Eine Studie innerhalb der beteiligten Forschungsorganisationen bei LeNa-Move soll Aufschluss darüber geben, ob dieses Modell auf den Kontext »Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung« anwendbar ist. Basierend auf den Ergebnissen, soll sie so richtungsweisend für das Design der entwickelten Hilfsmittel und Werkzeuge sein.

Kooperation der Wissenschaftsorganisationen

LeNa-Move vereint als Verbundprojekt erstmalig Vertreterinnen und Vertreter aller großen außeruniversitären Forschungsorganisationen: die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Leibniz Gemeinschaft und die Helmholtz-Gemeinschaft. Des Weiteren sind auch drei Universitäten am Projekt beteiligt: die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Eberhart Karls Universität Tübingen und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen. Indem sie den Wissenschaftsbetrieb in Deutschland repräsentieren, stellen die Forschenden so eine breite Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse und der entwickelten Umsetzungswerkzeuge sicher.

Projektpartner

Fraunhofer-Gesellschaft

  • Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT)
  • Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
  • Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

Helmholtz-Gemeinschaft

  • Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ)
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Leibniz-Gemeinschaft

  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
  • Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL)
  • Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)

Max-Planck-Gesellschaft

  • Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG)

Hochschulen

  • Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) -Lehrstuhl Christliche Sozialethik
  • Eberhart Karls Universität Tübingen (TÜB) - Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)
  • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen - Informationsmanagement im Maschinenbau (IMA)

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Laufzeit: April 2021 bis September 2023

Förderkennzeichen: 01UV2110B

Website: www.bmbf.de