Verbreitungswege von Reifenabrieb
Im Projekt wird die Ausbreitung des Reifenabriebs von der Straße in Luft und Gewässer untersucht, modelliert und dargestellt. Dazu nutzen die Forscher*innen Mobilitäts-, Geo- und Wetterdaten des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Exemplarisch werden die Einzugsgebiete von zwei Flüssen betrachtet: die Wupper in Nordrhein-Westfalen und die Panke, ein Nebenfluss der Spree, in Berlin. Für die Auswertung der Daten sowie die Ausbreitungsrechnung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz: neben der probabilistischen Modellierung auch ein neuer Ansatz auf Basis neuronaler Netze. Die Daten lassen zum Beispiel Schlüsse darüber zu, an welchen Stellen (Autobahn vs. Innenstadt) und unter welchen Bedingungen (Wetter) Reifenabrieb besonders häufig entsteht. Visualisiert werden die Verbreitungswege des Abriebs anhand GIS -basierter Karten.
Anwendung der Ergebnisse
Das Projekt »TyreWearMapping« erweitert die Wissensbasis zum Thema Reifenabrieb in Deutschland und kartographiert Reifenabrieb in Deutschland. Auf diese Weise trägt es dazu bei, die umweltpolitischen Debatten in diesem Bereich zu versachlichen und Lösungswege aufzuzeigen. Durch die Kenntnis von Reifenabrieb-Hotspots können beispielsweise gezielter regulatorische Maßnahmen wie Filteranlagen an Straßenabläufen, bauliche Maßnahmen getroffen oder Tempolimits eingeleitet werden. Die Projektergebnisse werden außerdem in ein digitales Planungs- und Entscheidungstool implementiert, das unter Beteiligung externer Akteure und Akteurinnen fortlaufend weiterentwickelt wird. Das Tool kann dabei unterstützen, Infrastrukturen inner- und außerhalb von Städten zu planen und so langfristig zu einer Reduzierung von Reifenabrieb in der Umwelt beitragen.