TrafoSW: Stadtwerke als lokale Akteure der Energiewende

Wie die Veränderung des Energiesystems zu neuen Geschäfts- und Aufgabenfeldern für Stadtwerke führt

Energiewende voranbringen

Wie können sich Stadtwerke neu ausrichten, um eine Rolle bei der Umsetzung der Energie- und vor allem auch der Wärmewende zu übernehmen? Diese Frage stand im Zentrum des Projektes »TrafoSW«.

Projektziele: Lösungsansätze für die Transformation von Stadtwerken entwickeln

Wie können sich Stadtwerke neu ausrichten, um eine Rolle bei der Umsetzung der Energie- und vor allem auch der Wärmewende zu übernehmen? Diese Frage stand im Zentrum des Projektes »TrafoSW – Transformation von Stadtwerken als wichtige Säule der Energiewende«. Ziel der Forschenden: die Konzeption von Modellen zur Entwicklung und Bewertung technisch-wirtschaftlicher Lösungsansätze sowie die Aktivierung von Stadtwerken. Ausgehend von den Eigenschaften und der technologisch-wirtschaftlichen Ausrichtung heutiger Stadtwerke sollte gezeigt werden, welche Lösungsansätze für Stadtwerke zukünftig spannend sind, wie sich Rahmenbedingungen und Trends auswirken und wie sich erfolgversprechende Lösungsansätze finden, bewerten und wirtschaftlich optimieren lassen.

Nutzen: Die Energiewende erfolgreich voranbringen

Ein wachsender Anteil erneuerbarer Energien und eine höhere Energieeffizienz – so lauten die wichtigsten Zutaten einer erfolgreichen Energiewende. In der Folge wird das Energiesystem komplexer und dynamischer. Die Energieversorgung beispielsweise läuft verstärkt dezentral, während gleichzeitig die Flexibilität an Bedeutung gewinnt. Diese Transformation des Energiesystems erfordert auch eine Transformation der Stadtwerke, denn viele ihrer klassischen Geschäftsbereiche brechen in Zukunft weg. Strom muss nicht mehr vom lokalen Stadtwerk kommen, was zu einer erhöhten Wechselbereitschaft der Kundinnen und Kunden führt. Neue Anbieter mit innovativen Energiedienstleistungen sorgen zudem auch in weiteren Geschäftsbereichen der Stadtwerke für eine erhöhte Konkurrenz. Für die Stadtwerke bedeutet das: Sie brauchen sowohl neue Aufgabenfelder als auch neue Geschäftsmodelle und müssen beides mithilfe neuer technologischer Lösungsansätze realisieren.

Projektergebnis: Drei Konzepte zu Photovoltaik und Batteriespeichern, Quartiersentwicklung und virtuellen Kraftwerken

Die vergleichende Bewertung und Analyse des Entwicklungsbedarfs hat gezeigt, dass Stadtwerke trotz der bereits seit einigen Jahren bekannten Zukunftsherausforderungen weiterhin vor der Aufgabe stehen, ihr Kerngeschäft weg vom reinen Vertrieb von Strom, Wärme und Gas hin zu neuen Produkten zu entwickeln. Hauptproblem stellt dabei die Komplexität dar, die sich aus der Vielzahl an technologischen Lösungsansätzen im Wechselspiel mit den lokalen Rahmenbedingungen sowie den zukünftigen Randbedingungen in den Energiemärkten und im Energiesystem ergeben.

Im Projekt wurden aktuell diskutierte technologische Geschäftsbereiche identifiziert und charakterisiert, aus denen sich zukünftig Tätigkeitsfelder und Lösungsansätze für Stadtwerke ergeben können. Neben der Typisierung von Stadtwerken sowie der Erarbeitung von Rahmenbedingungen und Trends wurden drei konkrete Lösungsansätze in Kooperation mit jeweils einem assoziierten Stadtwerk ausgewählt und diese modellbasiert bewertet. Anhand der Detailuntersuchungen wurden Konzepte erstellt, die aufzeigen, wie sich Stadtwerke mittels neuer Technologien und Aktivitäten transformieren können und welche Voraussetzungen sie hierzu erfüllen müssen.

Bei den ausgewählten technologischen Themenbereichen handelt es sich um »Photovoltaik und Batteriespeicher«, »Quartierskonzepte« und »Virtuelle Kraftwerke«. Innerhalb dieser Themenbereiche wurden verschiedene Konzepte für ausgewählte Szenarien betrachtet. Die Ergebnisse der Modellierungen zeigen, dass Quartierslösungen und die Einbindung in virtuelle Kraftwerke technisch erfolgsversprechend und ökologisch vorteilhaft sein können. Gerade das Thema Netzentgelte und Umlagen macht die Umsetzung von wirtschaftlichen Projekten momentan jedoch noch zu einer großen Herausforderung. Hier ist also auch die Gesetzgebung gefordert, die Energiewende vor Ort durch passende Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Projektpartner

  • RheinEnergie Trading GmbH
  • Stadtwerke Soest
  • Stadtwerke Troisdorf

Förderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

 

Laufzeit: August 2017 bis Januar 2020

Förderkennzeichen: 03ET1518A

Website: www.bmwk.de