Das zukünftige Energiesystem wird geprägt sein durch eine starke Dezentralität verbunden mit hoher Komplexität und Dynamik. In dieser neuen Umgebung müssen sich auch Energieversorgungsunternehmen neu ausrichten: Gefragt sind neue Geschäftsfelder, neue Partnerschaften und neue interne Strukturen. Auch kommunale Klimaziele sorgen vielerorts für neue Anforderungen an die Stadtwerke und ihre Aktivitäten.
Doch häufig fehlt Stadtwerken der Überblick über zukünftige, nicht direkt mit den bisherigen Geschäftsbereichen verbundene Themen, und es mangelt an Ressourcen und geeigneten Werkzeugen, um sich mit einer fundierten Analyse und Weiterentwicklung der eigenen Geschäftsbereiche auseinanderzusetzen. Die sich fortlaufend ändernden regulatorischen Rahmenbedingungen erschweren die Situation weiterhin. Ein Problem besteht daher in der großen Unsicherheit der Branche hinsichtlich zukünftig erfolgversprechender Aktivitäten angesichts der großen Komplexität und Dynamik der neuen Themenfelder. Ebenso fehlt entsprechendes Know-how, welches in der Vergangenheit im Kerngeschäft vieler Stadtwerke nicht erforderlich war.
Die Entwicklungsumgebung, die im Rahmen von SW.Developer entsteht, soll Stadtwerke dabei unterstützen, sich dieser Komplexität zu stellen. Durch Tools, die eine Übersicht über mögliche Technologielinien geben und Bewertungsmethodiken bereitstellen, bekommen Stadtwerke eine fundierte Grundlage für die Erschließung neuer Geschäftsmodelle, für Entscheidungen bezüglich der zukünftigen technologischen Neuausrichtung und eine Basis für eine strategische Neuausrichtung. Dabei liegt der Fokus nicht allein auf der Betrachtung von Einzellösungen, sondern auf der ganzheitlichen Bewertung der Gesamtstrategie. So sollen Stadtwerke in die Lage versetzt werden, ihre neue Rolle als lokaler Akteur der Energiewende anzunehmen und umzusetzen und sowohl wirtschaftlich als auch klimaschonend zu agieren.
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT