Kunststoffe in jeglicher Form, Farbe und Größe sind Teil des alltäglichen Lebens. Noch werden sie zumeist auf Basis fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt. Diese liefern das hierfür essenzielle Element Kohlenstoff. Doch es gibt Alternativen. Ein Konsortium unter Führung von Covestro zeigt sie auf.
Eine Brücke zwischen Stahlproduktion und chemischem Produktionsverbund. |
Aufgaben
Im Teilprojekt L5 untersucht der Werkstoffhersteller Covestro gemeinsam mit weiteren Partnern, wie bei der Kunststoffproduktion Erdöl als Kohlenstoffquelle eingespart werden kann. Im Fokus: CO und CO2 aus Hüttengasen von Stahlwerken.
Zunächst werden passende Katalysatoren für die komplexen chemischen Verfahren definiert und weiterentwickelt. Da Katalysatoren sehr empfindlich auf kleinste Verunreinigungen reagieren können, muss die Zusammensetzung der Hüttengase genauestens betrachtet werden. In einem weiteren Schritt sind die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der neuen Routen zur Kunststoffherstellung zu prüfen.
Ziele
Carbon2Polymers soll zeigen, dass sich CO und CO2 aus Hüttengasen der Stahlindustrie als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffen eignen und nachhaltig nutzen lassen.
CO kann als Baustein für Polycarbonat dienen, das beispielsweise in Brillengläsern oder Autoscheinwerfern eingesetzt wird. CO2 nutzt Covestro bereits im industriellen Maßstab. Daraus lässt sich u. a. Polyurethan-Schaumstoff für Matratzen oder Polstermöbel herstellen. Im Rahmen des Teilprojekts L5 soll ein neuer Fertigungsprozess für einen Polyurethan-Polymerbaustein entwickelt werden. Ist die chemische Nutzbarkeit der Hüttengase geprüft und ökonomisch sowie ökologisch sinnvoll, wird eine Brücke zwischen Stahlproduktion und chemischem Produktionsverbund geschlagen.
Die effiziente und nachhaltige Schließung des Kohlenstoffkreislaufes kann einen Verbund zwischen zwei Großindustrien ermöglichen, in dem die anfallenden Begleitstoffe der einen Industrie als Rohstoff für Prozesse der anderen dienen.