Der Begriff Biokunststoff wurde von European Bioplastics geprägt, der europäischen Dachorganisation für Biokunststoffe:
Biokunststoffe sind biologisch abbaubar, biobasiert oder beides.
Biobasiert heißt, das Material oder Produkt ist (teilweise) aus Biomasse (Pflanzen oder Tiere) erzeugt worden. Biomasse, die für Biokunststoffe eingesetzt werden, sind z. B. Mais, Zuckerrohr oder Cellulose.
Der Ausdruck biologisch abbaubar beschreibt einen chemischen Prozess, in dem in der Umwelt vorhandene Mikroorganismen das Material in natürliche Substanzen wie z. B. Wasser, Kohlendioxid und Kompost umwandelt (künstliche Additive werden nicht benötigt). Der Prozess des biologischen Abbaus hängt von den Umweltbedingungen (z. B. Ort oder Temperatur), vom Material und den Anwendungen ab.
Diese Unterscheidung illustriert ein einfaches Zwei-Achsen-Modell, das alle Kunststofftypen und mögliche Kombinationen umfasst, wie die unten angehängte Grafik* zeigt.
Kunststoffe können demnach in vier charakteristische Gruppen eingeteilt werden. Die vertikale Achse zeigt die biologische Abbaubarkeit von Kunststoff, während die horizontale Achse die Materialherkunft, d. h. petrochemische oder nachwachsende Rohstoffe zeigt.
Dadurch lassen sich vier mögliche Gruppen ableiten:
- Nicht biologisch abbaubare Kunststoffe aus petrochemischen Rohstoffen – diese Kategorie umfasst, was unter klassischen oder traditionellen Kunststoffen bekannt ist.
- Biologisch abbaubare Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen – Kunststoffe, die aus biomassehaltigem Ausgangsmaterial hergestellt wurden und die Eigenschaft der biologischen Abbaubarkeit zeigen.
- Biologisch abbaubare Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen – Kunststoffe, die biologisch abgebaut werden können, aber aus fossilen Rohstoffen hergestellt wurden.
- Nicht biologisch abbaubare Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen – Kunststoffe, die aus Biomasse produziert wurden, aber nicht die Eigenschaft biologische Abbaubarkeit zeigen.