Projektziele: Ein kostengünstiges und sicheres Batteriesystem mit hoher Energiedichte entwickeln
Die Hauptzielsetzung des Vorhabens »KOBIBATT« ist die Entwicklung eines Batteriesystems mit höherer Energiedichte und größerer Sicherheit bei geringeren Kosten. In der Batterieforschung werden diese Ziele bislang als gegenläufig und unvereinbar gesehen. »KOBIBATT« adressiert erstmalig alle drei Ziele zugleich. Die zentralen Herausforderungen dabei sind: (1) die Entwicklung einer neuartigen und vollverschweißten Bipolarbatterie auf Polymerbasis, (2) die Erforschung eines konstruktiven Designs, (3) die Erarbeitung von dafür benötigten kosten- und ressourceneffektiven Rolle-zu-Rolle-Fertigungs- und Fügeverfahren. Das Design für die Bipolarbatterie wird anhand einer Lithium-Ionen-Bipolarbatterie mit hoher Energiedichte für mobile Anwendungen und einer Nickel-Eisen-Bipolarbatterie mit hoher Lebensdauer und Zyklenfestigkeit für stationäre Anwendungen entwickelt und demonstriert.
Herausforderungen
Die technischen Herausforderungen des Vorhabens bestehen in der Entwicklung von elektrochemisch stabilen, ressourcenschonenden und kostengünstigen Bipolarelektroden sowie deren Assemblierung zu perfekt dichten Batteriestacks. Der neuartige Projektansatz, den die beteiligten Forscher verfolgen, hat das Ziel, verschweißbare, hochleitfähige polymerbasierte Bipolarfolien zu erarbeiten, die mit polymeren Festkörper-Elektrolyten und Kompositelektroden in einem Prozess hergestellt und zu einer Gesamtbatterie verschweißt werden.
Der Aufbau und Fertigungsprozess aktueller Batteriesysteme ist sehr komplex. Für ein Batteriesystem müssen bisher viele Einzelzellen mit geringer Leistung miteinander verschaltet werden, was wegen der Vielzahl an inaktiven Hüll-Komponenten zu einer geringen Energiedichte führt. Ein hoher Materialverbrauch und ein schwer automatisierbares Einzelzellassembling (Zusammenbau der verschiedenen Komponenten) sind weitere Nachteile gegenwärtiger Batteriesysteme. Um die Energiedichte weiter zu erhöhen, müssten erheblich größere Einzelzellen eingesetzt werden, die jedoch durch die hohe Strombelastung das Risiko von Hot-Spot-Bildungen an Verbindern und Ableitern und damit die Brandgefahr erhöhen.