Die Herstellung vieler Produkte basiert auf Chemikalien, die in großen Mengen aus Erdöl gewonnen werden. Um diese Produkte auf eine nachhaltige Rohstoffbasis umzustellen, gilt es, CO2 als Kohlenstoffträger und Erdölalternative zu erschließen und bei der chemischen Umsetzung erneuerbare Energien einzusetzen.
CO2 als Rohstoff verwenden
Interessant sind solche Power-to-X-Verfahren vor allem bei der Herstellung von C1- bis C4-Alkoholen, denn sie haben für verschiedene Prozesse eine große Bedeutung. Beispiel Methanol. Der C1-Alkohol ist – neben seiner Rolle als Energieträger – eine der wichtigsten Basischemikalien und wird größtenteils zu Formaldehyd, Essigsäure, Methyltertbutylether, Methylmethacrylat, Methylchlorid und Methylaminen weiterverarbeitet. Die C2- bis C4-Alkohole Ethanol, Propanol und Butanol können zu Alkenen und Dienen weiterverarbeitet werden. So lassen sich Ethanol und Propanol zu Ethen und Propen umsetzen – den Ausgangsstoffen für die Kunststoffe Polyethylen und Polypropylen. Butanol kann zur Herstellung von Butadien verwendet werden – dem Ausgangsstoff für synthetischen Kautschuk.
Energie einsparen, Kosten senken
Vorliegende Konzepte zur stofflichen Nutzung von Kohlstoffdioxid sehen ein zweistufiges Verfahren vor. Am Anfang steht ein Elektrolyseprozess bei dem Wasserstoff mit Hilfe von regenerativem Strom hergestellt wird. Es folgt ein thermochemisches Verfahren, bei dem der Wasserstoff mit CO2 zum gewünschten Endprodukt umgesetzt wird. Dabei ergeben sich zwei Nachteile: Zum einen treten beim ersten Schritt Energieverluste auf, zum anderen muss der Wasserstoff zwischengespeichert werden. Bei einem einstufigen Prozess fallen diese Nachteile weg, und es ist mit einem Energieeinsparpotenzial von bis zu 20 Prozent zu rechnen.