Workshop-Nachlese
»Do it yourself« trifft »Internet der Dinge«
Photovoltaikpanel, DC-Kabel, Wechselrichter, Netzkabel und Anschluss ans Hausstromnetz – aus diesen fünf Zutaten lässt sich ein eigenes Kraftwerk für Balkon oder Garten bauen. Das war eine der Erkenntnisse, die rund 70 Teilnehmende des Workshops »Balkonkraftwerk und DIY-IoT« am 21. Januar 2023 mit nach Hause nehmen konnten. Zur Veranstaltung in Dortmund geladen hatten die DEZENTRALE und Fraunhofer UMSICHT.
Auf die Begrüßung durch UMSICHT-Wissenschaftler Patrick Meller folgte ein Einführungsvortrag von Prof. Klaus-Uwe Gollmer und Joachim Brinkmann vom Umwelt-Campus Birkenfeld. Dabei ging es zunächst um die Motivation für den Workshop. »Deutschland hat eine historische Verantwortung, seinen CO2-Ausstoß zu verringern«, betonte Klaus-Uwe Gollmer und stellte den Anwesenden die Frage: »Wollen wir die Energiewende realisieren oder nur reden?«
Wie dieses Realisieren auf privater Ebene aussehen kann, erläuterte Joachim Brinkmann anhand von Details zum Balkonkraftwerk. So kann diese Mikroanlage auf Balkon, Garage oder Terrasse platziert werden und dort mit zwei Photovoltaikpaneln eine elektrische Leistung von bis zu 600 Watt Peak erreichen. Eine Einspeisevergütung gibt es nicht, und es besteht weder eine Steuer- noch eine Genehmigungspflicht. »Nur anmelden müssen Sie das Kraftwerk«, so Joachim Brinkmann. Es folgten Umsetzungshinweise zur Platzierung und Auswahl der Panels, zum Wechselrichter, zu Montagearten, zum Anschluss an das Hausnetz und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen.
Wer ins Detail gehen wollte, hatte nach einer kurze Pause Gelegenheit dazu: An verschiedenen Thementischen standen sowohl Klaus-Uwe Gollmer und Joachim Brinkmann als auch Vertreter des Klimabündnis Dortmund für Fragen zur Verfügung. Ebenfalls mit einem eigenen Tisch vertreten: Guido Burger. Der Ingenieur stellte den von ihm entwickelten Solartisch als Alternative zum Balkonkraftwerk vor. An einem vierten Tisch sammelte Patrick Meller weitere Energiehacks und Lösungen für ein nachhaltiges Leben.
Fazit der Veranstaltung: Das Interesse an dem fachlichen Input und an dem Erfahrungsaustausch war sehr groß. Vermutlich werden in näherer Zukunft einige Gärten und Balkons im Ruhrgebiet mit eigenen Solarkraftwerken ausgestattet sein…