Eröffnung durch Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger

Welche Wege gibt es in ein klimaneutrales Deutschland? Blick in die Forschungslabore der Energiewende

Pressemitteilung /

Können wir aus CO₂ künftig klimaneutral Rohstoffe für die chemische Industrie herstellen? Tanken LKW, Schiffe oder Flugzeuge bald Wasserstoff oder E-Fuels? Und wie kann grüner Strom flexibel hergestellt und transportiert werden? Das sind nur einige der Fragen, der die Wanderausstellung »Power2Change: Mission Energiewende« nachgeht. Die Ausstellung wird vom Bundesforschungsministerium gefördert und ist von 14. August 2022 bis 11. Dezember 2022 im Hattinger Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen. Ab Januar 2023 zieht sie von der Henrichshütte Hattingen ins Klimahaus Bremerhaven weiter.

»Im Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Dafür brauchen wir innovative Technologien, die unsere Industrie und Gesellschaft in Zukunft umweltverträglich und verlässlich mit Energie versorgen. Grüner Wasserstoff wird hierbei eine Schlüsselrolle einnehmen. Die Kopernikus-Projekte für die Energiewende, Carbon2Chem® und viele weitere Projekte, die wir als Bundesforschungsministerium fördern, bereiten genau diese Innovationen vor. Die Ausstellung Power2Change macht die Forschung in diesem Bereich erlebbar«, sagt Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, die die Ausstellung eröffnet.

Die Ausstellung zeigt über interaktive Medienstationen verschiedene Wege für die Energiewende in Industrie, Wirtschaft und Verkehr auf. Besuchende gehen mit Forscherinnen und Forschern auf »Mission Energiewende« und lernen Herausforderungen, Lösungswege und Forschungsprojekte kennen. Vier zentrale Themenbereiche zeigen, wie eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Versorgung mit Energie und Rohstoffen ohne Öl und Gas funktionieren kann.

Vier Themeninseln

In der Themeninsel »Vernetzen« dreht sich alles darum, wie erneuerbare Energien dahin gelangen, wo sie gebraucht werden – und wie die notwendige Infrastruktur dazu aussieht. Wie auch die Industrie flexibel auf Energieangebot und -nachfrage reagieren kann, wie Energie gespeichert und Prozesse effizienter werden können, steht im Fokus der Themeninsel »Verteilen«. Dass Industrieabgase auch sinnvoll genutzt und als Rohstoffe weiterverwendet werden können, zeigt die Themeninsel »Verwerten«. In der Themeninsel »Verwandeln« geht es um klimaneutralen Transport, für Waren und Personen. Zudem werden in der Ausstellung Stimmen aus dem Ruhrgebiet zur Energiewende vorgestellt, die das »Power2Change: Energiemobil« im Vorfeld in verschiedenen Städten und Gemeinden gesammelt hat. 

Die Power2Change-Ausstellung wurde im Rahmen des Verbundprojekts »Wissenschaftskommunikation Energiewende« von Partnern aus der Forschung, dem Museumsbereich und der Wissenschaftskommunikation gemeinsam umgesetzt. Entwickelt wurde sie vom LWL-Industriemuseum und dem Klimahaus Bremerhaven. Nach den Stationen in Hattingen und Bremerhaven wird die Ausstellung weiter durch die Bundesrepublik reisen und an fünf weiteren Stationen zu sehen sein.

Prof. Dr. Görge Deerberg, Fraunhofer UMSICHT und Teil der Projektleitung von Wissenschaftskommunikation Energiewende: »Die Energiewende ist machbar – das möchten wir mit der Ausstellung für alle sichtbar machen. Bei unserem Forschungsprojekt Carbon2Chem® zeigen wir, wie wir aus prozessbedingtem CO2 notwendige Rohstoffe in sehr großen Mengen für die chemische Industrie gewinnen können. Das ist ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz, die Energiewende und den Erhalt des Wirtschaftsstandortes.«

 

Weitere Statements

Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe: »Wir freuen uns, dass der LWL als Partner diese wichtige Ausstellung zum Thema Energiewende mitentwickeln durfte. Der Ort für den Auftakt könnte passender kaum sein: In der Henrichshütte wurden 150 Jahre lang Eisen und Stahl produziert. An dieser Stätte des fossilen Zeitalters blicken wir jetzt in die Zukunft der Energieerzeugung. Als Träger des heutigen Industriemuseums, aber auch als kommunaler Spitzenverband mit 200 Einrichtungen wollen wir die Energiewende vorantreiben. Unser großes Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu werden.« 

Prof. Dr. Kurt Wagemann, DECHEMA e. V. und Teil der Projektleitung von Wissenschaftskommunikation Energiewende: »In den Kopernikus-Projekten beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der Herstellung und Nutzung von Wasserstoff, nachhaltigen E-Fuels oder neuen Konzepten für Stromnetze. Dies in der Ausstellung präsentieren zu können, ist wirklich großartig.«

Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog: »Die Herausforderungen, die die Energiewende an unsere Gesellschaft stellt, können wir nur bewältigen, wenn wir einen breiten Diskurs anstoßen. Daher freuen wir uns, mit Hilfe von innovativen Formaten mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen: beim Energiemobil, in der Ausstellung und bei den Veranstaltungen – und das in sieben Regionen bundesweit.«

Prof. Dr. Jens Wolling, Technische Universität Ilmenau: »Ohne die Unterstützung der Öffentlichkeit wird die Energiewende nicht gelingen. Deswegen untersuchen wir, wie die Medien darüber berichten, wie die Menschen darüber denken, und wer in den jeweiligen Regionen diejenigen sind, die die Energiewende vorantreiben. Und natürlich evaluieren wir, wie die Ausstellung bei den Besucherinnen und Besuchern ankommt.«

Arne Dunker, Klimahaus Bremerhaven: „Wenn wir dem Klimawandel begegnen wollen, müssen wir jetzt aktiv werden. Die Ausstellung vermittelt dies über vielfältige interaktive Exponate. Das Thema Energiewende passt sehr gut zum Konzept des Klimahaus Bremerhaven und wir freuen uns sehr, dass wir die Ausstellung mitentwickeln durften und ab Januar 2023 bei uns zeigen können.«

 

Power2Change: Mission Energiewende

14. August – 11. Dezember 2022
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Geöffnet Di – So, 10:00 – 18:00 Uhr