Energiewende im Duisburger Hafen
Das Energiekonzept zur nachhaltigen Versorgung des Terminals entsteht im Rahmen des Projektes »enerPort II«
Mit einem symbolischen Spatenstich ist im Duisburger Hafen der Bau des Duisburg Gateway Terminals (DGT) gestartet: Auf der ehemaligen Kohleninsel entsteht bis Mitte 2023 das erste klimaneutrale Hinterlandterminal Europas. Um die nachhaltige Versorgung zu gewährleisten, wird im Rahmen des Projektes »enerPort II« ein Energiesystem entwickelt, das erneuerbare Energien, Energiespeicher und Verbraucher koppelt sowie benachbarte Quartiere versorgen kann.
Zum Spatenstich konnte duisport-CEO Markus Bangen prominente Gäste aus Politik, Forschung und Industrie begrüßen: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst war ebenso vor Ort wie der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Oliver Krischer, der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link und Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. In ihren Grußworten hoben sie die Bedeutung des neuen Terminals und des dahinterstehenden Projektes hervor – sowohl für den Strukturwandel als auch die Energiewende.
Strukturwandel und Energiewende voranbringen: Statements zum Spatenstich
»Der Duisburger Hafen wird auch in Zukunft die führende Energie-Drehscheibe in Nordrhein-Westfalen sein und übernimmt mit diesem Projekt auch die Vorreiterrolle im Hinblick auf die Nutzung neuer Energiequellen für eine klimaneutralen Hafen- und Terminalbetrieb«, sagte Markus Bangen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: »Der Duisburger Hafen ist für unser Land ein wichtiges Tor zur Welt. Er steht für Offenheit, freien Handel und für Innovationen, wie das Modellprojekt enerPort II eindrucksvoll zeigt. Das erste mit Wasserstoff vollkommen klimaneutral betriebene Containerterminal stellt die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft und ist ein Beispiel für die exzellente Forschung im Bereich Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen, die wir als Landesregierung fördern. Wir zeigen, wie man beides schafft: das Klima schützen und gute Arbeitsplätze, Wohlstand und soziale Sicherheit erhalten. Hierbei kommt dem Energieträger Wasserstoff eine bedeutende Rolle zu. Mit Projekten wie enerPort II, dem Aufbau des Innovations- und Technologiezentrums Wasserstofftechnologie unter anderem in Duisburg-Hüttenheim und dem Projekt RH2INE sind wir auf dem richtigen Weg. Gemeinsam machen wir Nordrhein-Westfalen zum modernsten und klimafreundlichsten Industriestandort Europas.«
»Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 13 Millionen Euro geförderte Vorhaben enerPort leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft. Hier wird der Einsatz und die Anwendung von Wasserstofftechnologie in der Praxis und in einem hochgradig national und international vernetztem Umfeld erprobt. Das so generierte Wissen kann auch in anderen Kontexten zum Einsatz kommen und so dazu beitragen, dass die Versorgung mit CO2-freiem Wasserstoff und dessen Folgeprodukten gesichert und gestaltet werden kann. Nicht zuletzt die enge Verknüpfung mit den Akteuren vor Ort im Projekt enerPort zeigt, wie wichtig hierbei auch die gesamtgesellschaftliche Einbindung ist«, sagte Oliver Krischer, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link: »duisport wird auf der Kohleninsel ein Paradebeispiel für gelungenen Strukturwandel entwickeln. Für die Stadt Duisburg und den Duisburger Hafen ist dies ein Meilenstein auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft, in der ökologische Verantwortung eine immer größere Rolle spielt.«
»Das Projekt enerPort II steht geradezu exemplarisch für einen gelungenen Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf der einen sowie zwischen Energiewende und Strukturwandel auf der anderen Seite. Hier entsteht eine Keimzelle für einen kontinuierlich voranschreitenden und ganzheitlichen Transformationsprozess. Gerade der Duisburger Hafen birgt großes Potential für die Entwicklung zukunftsorientierter sektoren- und quartiersübergreifender Energieversorgungskonzepte«, betonte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer.
Gemeinsam eine nachhaltige Energieversorgung des Containerterminals gewährleisten
Neben duisport und dem Fraunhofer UMSICHT waren auch die übrigen Partner von »enerPort II« vor Ort. Darunter Vertreterinnen und Vertreter der Westenergie Netzservice GmbH, der Rolls-Royce Power Systems AG, der Netze Duisburg GmbH, der Stadtwerke Duisburg AG sowie der Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH.
Die wissenschaftliche Leitung des Projektes liegt beim Fraunhofer UMSICHT: Die Forschenden des Instituts gehen der Frage nach, wie sich Photovoltaik, Brennstoffzelle und Wasserstoff-Blockheizkraftwerk sowie verschiedene elektrische und thermische Speicher zu einem intelligenten und optimalen System verknüpfen lassen. Die Westenergie Netzservice installiert dieses Energiesystem, um sämtliche Energiesektoren miteinander zu koppeln. Schwerpunkte bilden das Microgrid, elektrische Energiespeicher, PV-Anlagen, der Anlagenbetrieb und die intelligente Steuerung. Die Stadtwerke Duisburg entwickeln ein Konzept für die Errichtung einer Wasserstofftankstelle und eines Elektrolyseurs zur Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. Über welche Netzinfrastrukturen der Wasserstoff verteilt werden kann, untersuchen die Netze Duisburg. Um einen wirtschaftlich optimalen Betrieb eines sektorenübergreifenden Energiesystems zu ermöglichen, bildet der Stadtwerke Duisburg Energiehandel die Schnittstelle zu den klassischen Energiemärkten und Börsenhandelsplätzen.
Welche Rolle Wasserstoff in der zukünftigen Energieversorgung des Containerterminals spielen wird, wird Rolls-Royce zeigen. Dazu wird das Unternehmen drei wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenaggregate mit insgesamt 1,5 Megawatt für die Abdeckung von elektrischen Spitzenlasten sowie zwei Wasserstoff-Blockheizkraftwerke mit 2 Megawatt Leistung für die elektrische Grundlast und die Wärmeversorgung installieren.
Förderhinweis
»enerPort II« wird im Rahmen der »Technologieoffensive Wasserstoff« vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Kennzeichen: 03EN3046.