»Ein gesunder und unfallfreier Arbeitsplatz für unsere Beschäftigten ist der Hauptaspekt«
Am 28. April ist »Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz«. Ein schöner Anlass, eine Sicherheitskraft des Fraunhofer UMSICHT zum Interview zu bitten. Ulrich Seifert verrät, wie das Thema Arbeitssicherheit bei ihm gelandet ist, wo seine Aufgaben liegen und wie er sein eigenes Wissen aktuell hält.
Warum ist Arbeitssicherheit am UMSICHT besonders wichtig?
Ulrich Seifert: Ein gesunder und unfallfreier Arbeitsplatz für unsere Beschäftigten ist dabei der Hauptaspekt, die sichere Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern ein weiterer. Hinzu kommt die Entwicklung sicherer Verfahren, Produkte und Anlagen, die auch in den Außenraum gelangen. Wir befinden uns bezüglich der Arbeitssicherheit als ein experimentell arbeitendes Forschungsinstitut an einer besonders herausfordernden Schnittstelle – nach innen wie nach außen.
Wie sieht Ihre Arbeit als Sicherheitsfachkraft aus?
Ulrich Seifert: Als Sicherheitsfachkraft bin ich ein Sicherheitsberater des Instituts. Für viele Sicherheitsaufgaben haben wir im Institut speziell befähigte Personen und Sicherheitsexpert*innen, für manche Themen werden wir extern unterstützt – z. B. durch unseren Betriebsarzt und sein Team. Eine meiner Aufgaben als Leiter unserer Einheit »Arbeitssicherheit und Umweltschutz« ist es, zu schauen, dass uns die jeweils benötigten Kompetenzen zur Verfügung stehen.
Wie ist der Themenbereich Arbeitssicherheit bei Ihnen gelandet?
Ulrich Seifert: Das Thema Arbeitssicherheit hat mich schon während meiner Promotion mit dem Schwerpunkt Anlagensicherheit interessiert. Deshalb habe ich ab 1993 bei der damaligen Berufsgenossenschaft Chemie eine Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft absolviert, bei der es primär um die Gefahren in der chemischen Industrie ging. Ein Fokus, der zum UMSICHT passt, wo wir z. B. an Syntheseanlagen im Containermaßstab arbeiten. Heute füllt die Tätigkeit in der Arbeitssicherheit etwa ein Drittel bis die Hälfte meiner Arbeitszeit.
Wie halten Sie Ihr eigenes Know-how auf dem aktuellen Stand?
Ulrich Seifert: Was mir hilft ist, dass ich eine Vorlesung zur Anlagensicherheit an der FH Münster in Steinfurt halte. Da komme ich nicht darum herum, mir vor jedem Semester das relevante Regelwerk neu anschauen zu müssen. Es gibt immer wieder Änderungen, etwa, wenn neue Prüfanforderungen hinzukommen – das ist eine hochdynamische Geschichte. Ich bekomme Informationen auch über Newsletter, z.B. von Berufsgenossenschaften und über die Fraunhofer-Zentrale. Außerdem treffen sich die Sicherheitsfachkräfte der Fraunhofer-Gesellschaft einmal im Jahr zum Erfahrungsaustausch.
Wie sieht das Angebot zur Gesundheit am Arbeitsplatz UMSICHT aus?
Ulrich Seifert: Hier sind wir normalerweise in der glücklichen Lage, unseren Beschäftigten ein umfangreiches Angebot machen zu können, an dem die Personalentwicklung ebenso mitwirkt wie unser betreuendes BAD-Zentrum, nicht zu vergessen die vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen. In der jetzigen Pandemiephase ist das meiste davon leider nur eingeschränkt möglich. Dafür unternimmt unser Institut aber große Anstrengungen, alle unvermeidbaren Präsenzarbeiten unter Minimierung der Infektionsgefahr zu ermöglichen, beispielsweise durch Testangebote und durch unser Raumluftmonitoring. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir gemeinsam auch diese herausfordernde Zeit meistern werden.