Studie
Nachhaltigkeitsbewertung der Recyclingaktivitäten
Das Recycling von Wertstoffen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung des Klimas. Das belegt die vorgestellte Studie »resources SAVED by recycling«, die Fraunhofer UMSICHT im Auftrag der ALBA Group ausgearbeitet hat. Danach hat die ALBA Group 2018 durch die Kreislaufführung von 5,6 Millionen Tonnen Wertstoffen 4,4 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt eines über 441.000 Hektar großen Mischwalds, vergleichbar mit einer Fläche fast doppelt so groß wie das Saarland. Zudem wurden durch das Recycling im Vergleich zur Primärproduktion 31,9 Millionen Tonnen Ressourcen wie beispielsweise Erze, Kohle oder Holz eingespart.
»Um die Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen, muss Recycling fester Bestandteil allen Wirtschaftens werden«, sagt Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der ALBA Group. »Die Politik verschenkt immer noch enorme Klimaentlastungs-Potenziale. Durch Recycling lässt sich Klimaschutz viel einfacher und wirksamer erreichen als mit vielen Maßnahmen im Klimaschutzpaket. Zudem ist uns dabei die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger gewiss, da es sie noch nicht einmal finanziell belastet. Eine Welt ohne Abfall ist also immer auch eine Welt mit weniger Treibhausgasen. Deshalb brauchen wir klare Ziele für die Kreislaufwirtschaft: Der Einsatz von Rezyklaten muss konsequent gefördert werden, beispielsweise indem weitere Qualitätsstandards eingeführt werden und die öffentliche Hand als Vorreiter nur noch Produkte mit Rezyklatanteil einkauft. Das neue Klimaschutzpaket der Bundesregierung sollte ambitioniertere Ziele enthalten.«
Bewertung mittels Ökobilanzierung
»Unsere umfassende Bilanzierung ermöglicht es, die Umwelteffekte des Recyclings genau zu beziffern; vor dem Hintergrund der aktuellen Klimaschutzdiskussion ist dies ein wichtiges Signal«, so Dr.-Ing. Markus Hiebel, Leiter der Abteilung Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement im Fraunhofer-Institut UMSICHT. Positiv bemerkbar mache sich die Neu- und Weiterentwicklung von Verfahren wie etwa das in der ALBA Group entwickelte Kunststoffrecyclingverfahren Recycled-Resource. So spart der Einsatz hochwertiger Recyclingkunststoffe heute bereits mehr als 50 Prozent klimaschädliche Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Verwendung von Neugranulat aus Rohöl ein.
»Um das volle Potenzial der Recyclingrohstoffe auszuschöpfen, müssen wir den Blick allerdings künftig noch stärker als bisher auf die Gestaltung und Herstellung recyclingfähiger Produkte und Verpackungen lenken«, betont Markus Hiebel.
Bewertung der Recyclingaktivitäten
Mit der Dienstleistung »Made for Recycling« – einer wissenschaftlich fundierten Methodik zur Bewertung der Recyclingfähigkeit – unterstützt der zur ALBA Group gehörende Umweltdienstleister Interseroh die Unternehmen bereits gezielt bei der nachhaltigen Optimierung ihrer Verpackungen. Entwickelt wurde diese Methode von Interseroh gemeinsam mit dem bifa Umweltinstitut, abschließend überprüft durch die Experten des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV.
Wie sich die Recyclingaktivitäten der ALBA Group auf das Klima und die natürlichen Ressourcen auswirken, untersucht das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT seit mittleiweile zwölf Jahren. Veröffentlicht werden die Ergebnisse in der jährlich erscheinenden Broschüre »resources SAVED by recycling«. 2018 wurden die Stoffströme Kunststoffe, Metalle, Elektroaltgeräte, Holz, Papier/Pappe/Karton, Leichtverpackungen sowie Glas in die Untersuchung einbezogen.
FÖRDERHINWEIS
Die Studie wurde im Auftrag der ALBA Group durchgeführt.