Mikro-Dampfturbine
Spin-off TURBONIK ist Teil der KlimaExpo.NRW
Mit einer innovativen Mikro-Dampfturbine bietet TURBONIK Unternehmen die Möglichkeit, vorhandenen Dampf gewinnbringend und umweltschonend zur eigenen Stromproduktion zu nutzen. Die KlimaExpo.NRW hat das Potenzial erkannt und das Spin-off von Fraunhofer UMSICHT in seine landesweite Leistungsschau aufgenommen.
Dampf ist in vielen Industrieprozessen als Wärmeträger unverzichtbar: Zahlreiche Unternehmen des produzierenden Gewerbes, in Chemieparks und der Energieversorgung erzeugen für ihre Prozesse Dampf. Bisher war es mit konventionellen Turbinen wirtschaftlich nicht möglich, kleine Dampfmengen zur Stromerzeugung zu nutzen. Eine neue Mikro-Dampfturbine von TURBONIK, einem Spin-off des Forschungsinstituts Fraunhofer UMSICHT, kann hier Abhilfe schaffen. Sie ermöglicht es Unternehmen mit geringen Dampfmengen künftig ressourcenschonend ihren eigenen Strom produzieren.
Bis zu 40 Prozent höherer Wirkungsgrad als herkömmliche Dampfturbinen
Bisher wird von der Industrie produzierter Dampf häufig durch mechanische Druckventile reduziert – und Energie wird nicht optimal genutzt. Die neue Mikro-Dampfturbine nimmt diese Druckreduzierung vor, um die Energie aus dem Dampf weiter nutzen zu können und Strom zu produzieren. Ein entscheidender Vorteil: Sie hat einen bis zu 40 Prozent höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Dampfturbinen und kann somit auch im kleinen Leistungsbereich (bis 300 kW) eingesetzt werden. Die notwendigen hohen Drehzahlen sind möglich, da auf ein Getriebe verzichtet wird. Zudem gibt es keine ökologisch nachteilige und wartungsintensive Ölschmierung.
Durch die modulare Bauweise kann das System auf die jeweiligen Anforderungen vor Ort angepasst werden, sei es in der Chemie-, Lebensmittel-, Versorgungs-, Textil- oder Holzindustrie oder in Krankenhäusern. »Im Einschichtbetrieb können so bis zu 150 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden, im Dauerbetrieb sogar bis zu 600 Tonnen«, erklärt Martin Daft, einer der Gründer von TURBONIK. Die erste Mikro-Dampfturbine ist bei der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) erfolgreich im Einsatz und produziert dort jährlich Strom für über 60 Vier-Personen-Haushalte im Jahr. »Der Einsatz von Dampfturbinen zur Stromerzeugung ist in großen Dampfanlagen bereits Standard. Mit unserer Turbinentechnologie steht jetzt erstmalst eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Stromerzeugung aus Prozessdampf auch den zahlreichen Betreibern kleinerer Anlagen offen«, erklärt Dr. Björn Bülten, Geschäftsführer und Gründer des Start-ups.
Ein Schritt in die Zukunft
TURBONIK wurde vor kurzem in die Liste der qualifizierten Projekte der KlimaExpo.NRW aufgenommen. Die Urkundenvergabe fand am 9. Mai bei der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) statt. Die Klimaschutz-Akteure der KlimaExpo.NRW betonen, dass TURBONIK innovativ und zukunftsorientiert arbeitet. Außerdem zeige das Unternehmen, wie Klimaschutz als Fortschrittsmotor in NRW erfolgreich betrieben werden kann. Als Zeichen für den gesellschaftlichen und technologischen Fortschritt werden Schuhabdrücke der Menschen, Organisationen und Unternehmen angefertigt, die mit ihren Ideen und Projekten den Klimaschutz unterstützen und vorantreiben. Bis 2022 sollen mindestens 1000 Schritte zusammenkommen. Mit TURBONIK wurde ein weiterer Schritt gemacht: der 300.
Über die KlimaExpo.NRW
Die KlimaExpo.NRW ist eine ressortübergreifende Initiative der NRW-Landesregierung. Um Energiewende, Klimaschutz und die notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels als Schubkräfte einer nachhaltigen Entwicklung für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen, hat die Landesregierung die KlimaExpo.NRW ins Leben gerufen. Ziel der Landesgesellschaft ist es, erfolgreiche Projekte in innovativen Formaten einem breiten Publikum bis hin zur internationalen Ebene zu präsentieren und zusätzliches Engagement für den Klimaschutz zu initiieren. Die KlimaExpo.NRW soll das technologische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens in diesem Bereich präsentieren. Sie ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit und das bis 2022.