Der Veranstaltungstag in Oberhausen startete mit einer Begrüßung und einem Warm-up-Spiel zum Kennenlernen. Dabei stellten sich u.a. heraus, dass einige Teilnehmenden nicht aus dem Ruhrgebiet kamen, sondern eine mehrstündige Anreise auf sich genommen hatten. Anschließend stellte Iris Kumpmann, Leiterin der Abteilung Kommunikation am Fraunhofer UMSICHT, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie aktuelle Themen und Forschungsprojekte des Fraunhofer UMSICHT und des Fraunhofer IMS vor.
Nach einer kurzen Pause tauchten die Teilnehmenden im Rahmen einer Institutsführung noch tiefer in unsere Forschungswelt ein – begleitet von Doktorandinnen und Doktoranden. Pamina Mainz zeigte die Anlagen zur hydrothermalen Carbonisierung und Pyrolyse. Konkret ging sie auf die Verfahrenskombination der Prozesse ein, um aus erneuerbaren Rohstoffen Kohlenstoffe für Hightech-Anwendungen herzustellen. Franka Malsch stellte die Vermischung eines Biokunststoffes (PLA) mit einem reaktiven Additiv an einem Brabender-Innenmischer vor. Hierbei konnten die Studierenden miterleben, wie Polymerketten verlängert und langkettig verzweigt werden, was der Polymerschmelze in der Verarbeitung eine bessere Festigkeit verleiht. Die Reaktion konnte am Messkneter anhand des Drehmoments beobachtet werden. Das Thema elektrochemische CO2-Reduktion präsentierte Maximiliane Dreis an einem neu aufgebauten Prüfstand. Dabei erklärte sie den Prozess von der Elektrodenfertigung bis zur eigentlichen Elektrolyse und berichtete von damit in Verbindung stehende Promotionsthemen und Projekten. Die Studierenden hatten an dieser Station die Möglichkeit, die einzelnen Bestandteile einer Elektrolysezelle in die Hand zu nehmen und genauer zu betrachten. Einen weiteren Versuchsstand stellte Johannes Dahlhues vor: An der Anlage zur parallelen Testung von heterogenen Katalysatoren mit Synthesegas (CO, H2 und N2) im Labormaßstab konnten die Studierenden das schnelle Screening verschiedener pulverförmiger Katalysatoren, Verweilvariationen und die komplexe Parameteroptimierung kennenlernen. Ein zweiter Versuchsstand dient u.a. der Untersuchung von Katalysatorformkörpern unter Verwendung von CO, H2 und N2 unter industrienahen Bedingungen und ermöglicht zusätzlich das Recycling des Produktstroms.
Nach diesen Eindrücken gab es eine Snack-Pause mit viel Zeit zum Vernetzen. Hier konnten sich die Studierenden weiter mit den Doktorandinnen und Doktoranden austauschen und Fragen stellen.
Mit neuer Energie starteten die Teilnehmenden dann in den Workshop »Studierende x Fraunhofer: Zukunftsthemen und -ideen«. In Kleingruppen und jeweils betreut von UMSICHTigen Forschenden entwickelten sie eigene Ideen für Zukunftsthemen zu handfesten Visionen. Die Vorstellungen der fiktiven Projekte hätten unterschiedlicher nicht sein können. So beschäftigte sich eine Gruppe mit der Frage, wie Pilze auf dem Mars kultiviert werden können, um langfristig eine nachhaltige und effiziente KI-gestützte Nahrungsversorgung sowie Energiespeicherung außerhalb der Erde etablieren zu können. Eine weitere Gruppe widmete sich der Zucht von Gemüse aus biologischen Reststoffen. Dabei sollte u.a. die Nutzung von Abwasserinhaltsstoffen bei der Pflanzendüngung zu besseren Nährwerten bei Lebensmitteln beitragen.
Seinen Ausklang fand der Veranstaltungstag am Fraunhofer UMSICHT bei einem gemeinsamen Abendessen mit intensiven Gesprächen. Dabei wurde nochmal klar: »Wissenschaft verbindet«!