Thüringische Landkreise auf dem Weg zur Wasserstoffregion

In den Kreisen Wartburg und Unstrut-Hainich soll eine grüne Wasserstoffwirtschaft entstehen

Potenziale einer grünen Wasserstoffwirtschaft

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden u.a. Standorte für erneuerbare Energien und Wasserstofferzeugung, Logistikkonzepte zur Speicherung und Verteilung von Wasserstoff sowie Bedarfe im Mobilitäts-, Industrie- und Wärmesektor beleuchtet.

Projektziel: Potenziale einer grünen Wasserstoffregion erarbeiten

Ein Gesamtkonzept zu den Potenzialen einer regionalen, grünen Wasserstoffwirtschaft im Wartburgkreis und im Unstrut-Hainich-Kreis zu erarbeiten – so lautet die Zielsetzung des Projektes HyExperts. Dazu werden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie folgende Punkte beleuchtet:

  • vorhandene und neue Standorte für erneuerbare Energien und die Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyse
  • Logistikkonzept zur Verteilung, Speicherung und Bereitstellung von Wasserstoff
  • Bedarfe und Anwendungsbereiche im Mobilitätssektor (ÖPNV, Logistik, Intralogistik, Luftfahrt) sowie im Industrie- und Wärmesektor

Arbeitspakete des Fraunhofer UMSICHT: Modellierung eines Gesamtenergiesystems und Formulierung von Empfehlungen

Die Arbeitsschwerpunkte des Fraunhofer UMSICHT liegen auf der Modellierung eines Gesamtenergiesystems sowie der Formulierung von Handlungs- und Umsetzungsempfehlungen. Konkret vergleichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestehende Berechnungstools, mit deren Hilfe sich sowohl potenzielle Projekte als auch Wasserstoffgestehungskosten wirtschaftlich bewerten lassen, und wählen ein für die Region geeignetes Tool aus. Darüber hinaus bilden sie das regionale Energiesystem in einem agentenbasierten Modell ab. Dieses Modell soll die Darstellung der Entwicklung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette ermöglichen – von der Erzeugung über die Distribution bis zum Verbrauch in den beiden Landkreisen. Auch die Betrachtung verfügbarer Batteriespeichermöglichkeiten und deren Auswirkungen auf den Elektrolyseurbetrieb stehen im Fokus der Forschenden. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen schließlich Handlungs- und Umsetzungsempfehlungen zur kurzfristigen sowie strategischen Etablierung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in der Region formuliert werden. 

Projektergebnisse

Die Ergebnisse der Energiesystemmodellierung zeigen, dass die Regionen Wartburgkreis und Unstrut-Hainich-Kreis große Potenziale für die Nutzung von Wasserstoff haben. Die dezentrale Produktion von Wasserstoff erweist sich nach den Ergebnissen einer Energiesystemmodellierung als durchführbar. Ein dezentrales System kann als vorübergehende Lösung dienen, bis eine überregionale Pipelinestruktur vorhanden ist. Der Ausbau von EE-Anlagen und das Netzausbauproblem sind Hindernisse. Auf Seiten der Konsumenten sind vertiefende Analysen ratsam, um die Wirtschaftlichkeit der Nutzung des dezentral produzierten Wasserstoffs weiter zu überprüfen. Die Ergebnisse bieten hierfür eine Grundlage.

Die detaillierten Ergebnisse sowie Handlungsempfehlungen für die Stakeholder (Landes- und Kommunalpolitik und Verwaltung | Anwender, Investoren und Betreiber) sind dem Gesamtkonzept zum Aufbau einer regionalen, grünen Wasserstoffwirtschaft zu entnehmen.

Projektpartner

  • Triveda GmbH
  • EurA AG

Förderung

BMDV + NOW GmbH + PTJ

 

Laufzeit: Mai 2022 bis Sommer 2023

Förderung: Das Projekt HyExperts wird im Rahmen des Bundesförderpgrogramms Hyland vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.